Bezugswährung

Beim Handel von Währungspaaren am Forexmarkt spekulieren die Marktteilnehmer stets auf die Kursentwicklung eines Pairs, also beispielsweise EUR/USD. Bei diesem Pair ist die erstgenannte Währung die Basiswährung, die zweite die Kurs- oder Bezugswährung. Mit dieser Aufteilung wird benannt, welchen Betrag der Bezugswährung ein Marktteilnehmer aufwenden muss, um die Basiswährung zu erwerben.

Diese Begriffe verwenden Marktteilnehmer allerdings unscharf, denn mit der gleichen Berechtigung könnte die Basiswährung als Bezugswährung bezeichnet werden, schließlich erhält sie den Wert eins, die Schwankung der Gegenwährung bezieht sich darauf. Tatsächlich definieren Broker mit in US-Dollar geführten Konten den Dollar als Bezugswährung, alle anderen Währungen werden in ihren Schwankungen zum Dollar gemessen. Konsequenterweise müssten dann alle mit dem Dollar gepairten Währungen an zweiter Stelle genannt werden, also USD/EUR, USD/GBP, USD/JPY und so fort. Das geschieht aber praktisch nicht.

Trader aus dem Euroraum betrachten ihren Euro als Basiswährung und beziehen die Schwankungen des Dollars auf den Euro. Was als Basis- und Bezugswährung definiert wird, hat praktische Folgen für die Identifikation wichtiger Preismarken, die als psychologisch essenziell gelten. Sollte etwa das Paar EUR/USD die psychologisch wichtige Marke von 1,3500 überschreiten, so unterschreitet das Paar USD/EUR die Marke von ~0,7410, was für amerikanische Trader wesentlich uninteressanter ist. Dieser Aspekt spielt für die Auswahl einer Bezugswährung unter Umständen eine große Rolle.