Unter dem Begriff des Forex Trading wird der Versuch verstanden, vor allem durch Anwendung der Charttechnik, den kurzfristigen Zukunftsverlauf eines Währungspaares vorherzusehen und durch entsprechende Kauf- bzw. Verkaufstransaktionen an der Entwicklung zu partizipieren. Was bis vor wenigen Jahren einzig den institutionellen Anlegern vorbehalten war, hat sich in der jüngsten Zeit auch für Privatanleger in den Bereich des Möglichen verschoben. So sind mittlerweile viele FX Broker am Markt aktiv, deren Geschäftsmodell genau den Bereich des Forex Tradings für Privatanleger abdeckt.
Um jedoch als Privatanleger langfristig erfolgreich sein zu können, bedarf es zunächst einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Materie des Devisenhandels und der Charttechnik. Denn nur wer die Charakteristika kennt, kann auf aktuelle kursbewegende Nachrichten und Chartformationen auch adäquat reagieren und entsprechend Gewinne einfahren. Neben den theoretischen Fertigkeiten spielt auch das Knowhow hinsichtlich der Funktionsweise der jeweiligen FX Software eine wichtige Rolle. Da das Trading von Währungspositionen nur dann funktioniert, wenn der Anleger bzw. Trader in Echtzeit handeln kann, stellen alle FX Broker eine spezielle Software zur Verfügung, welche den Handel von Forex Kontrakten in Echtzeit ermöglicht. Vom Prinzip her funktioniert die Trading-Software bei jedem FX Broker ähnlich, so dass Anleger, die sich mit der Software eines Anbieters auseinandergesetzt haben, keine Schwierigkeiten mit der Software eines anderen Anbieters haben wird.
Die Trades selber weisen im Vergleich bspw. zu einer gewöhnlichen Aktienorder einige Unterschiede auf. Während der Anleger mit dem Kauf einer Aktie in einen echten Vermögenswert investiert, der ihm oder ihr bestimmte Rechte einräumt (bspw. Teilnahme an der jährlichen Hauptversammlung), geht es beim Forex Trading einzig um die Realisierung von Spekulationsgewinnen. So handeln Forex Trader auch keine echten Vermögenswerte, sondern lediglich derivative Finanzinstrumente, deren Wert sich an einen bestimmten Basiswert richtet, zu dem aber keine rechtliche Beziehung besteht. Darüber hinaus müssen Anleger nicht das gesamte Handelsvolumen mit Eigenkapital decken, sondern lediglich einen Anteil (Margin), dessen Höhe sich – je nach Broker – zwischen 0,25 % und 3 % bewegt. Hierdurch entsteht der so genannte Leverage-Effekt.
Für das Forex Trading, den Handel mit Devisen, wird neben dem entsprechenden Kapital eine gut funktionierende Onlineverbindung, ein internetfähiger Rechner einschließlich der Forex-Software sowie ein kompetenter Online-Anbieter, ein so genannter Forex-Broker, benötigt. Über den Informationsübermittlungdienst des jeweiligen Anbieters kann der Forex Trader den derzeitigen Wert der verschiedenen Devisen einsehen. Ergibt sich diesbezüglich ein positives Signal, das heißt, wäre der Handel rentabel, so werden die betreffenden Währungen entweder erworben oder verkauft. Sind die Geschäfte hingegen nicht sehr vielversprechend, so wird die geplante Aktion auf einen anderen Zeitpunkt verschoben. Daher ist die sofortige Verfügbarkeit der aktuellen Informationen das wichtigste Kriterium im Forex Trading. Beim Forex Trading ist die Änderung des so genannten „pip“ richtungsweisend. Als „pip“ wird in der Regel die dritte bis vierte Stelle hinter dem Komma bezeichnet. Der „pip“ ist die Differenz zwischen dem vorherigen und dem aktuellen Wert. Wenn der Euro zum US-Dollar zum Beispiel bei 0,7840 gestanden hat und nun nach dem Kurswechsel bei 0,7880 steht, so beträgt die Summe des Kursanstiegs 0,0040, was wiederum 40 „pips“ entspricht.
Das Forex Trading ist generell bereits ab einer Anlagesumme von 50,- Euro möglich. Diesbezüglich steht dem Nutzer ein Mini-Konto zur Verfügung. Erst ab einem Betrag von etwa 2.000,- Euro kann mit einem Forex Vollkonto geliebäugelt werden. Da das Forex Trading an keinen festen Handelsplatz gebunden ist, erfolgen die Transaktionen ausschließlich über die Informationsdienste des Internets. Hier können sich zwei Trader treffen und sich miteinander austauschen. Ein Interbankensystem ist diesen beiden Händlern zwischengeschaltet und stellt in diesem Zusammenhang auch die die Währungen betreffenden Forderungen bereit. In diesem Sinn sind nicht die Währungen direkt von dem Handel betroffen, sondern nur die auf die Währungen bezogenen Forderungen, die als Devisen bezeichnet werden. Im Devisenhandel existieren zwei unterschiedliche Vorgehensweisen, das Devisentermingeschäft und das Devisenkassageschäft.
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