Der Chef des zusammengebrochenen Brokerage Unternehmen Peregrine Financial Group Inc. gab zu seine Kunden um mehr als 100 Millionen Dollar über fast 20 Jahre hinweg betrogen zu haben.
Der Vorstandsvorsitzende der Peregrine Financial Group Inc. wurde verhaftet, da er unter anderem gegenüber der Aufsichstsbehörden gelogen habe, wie die US-Staatsanwaltschaft berichtet. Herr Wasendorf erschien müde und ernst bei seiner Anhörung am Freitag vor einem Bundesgericht in Cedar Rapids, Iowa. Er trug ein blaues Polo-Shirt und Jeans und sagte mit leiser Stimme, dass er die Vorwürfe gegen ihn verstehe. Wasendorf wurde ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem die Polizei ihn in seinem Auto außerhalb der Peregrine-Zentrale in der kleinen Stadt Cedar Falls, Iowa, mit einem Schlauch vom Endrohr zum Innenraum entdeckte.
In seiner schriftlichen Erklärung sagte Wasendorf er war die einzige Person bei Peregrine, die von dem Betrug wusste. Dies gelang ihm durch vorsichtige Verschleierung und Autorität um es vor seinen Mitarbeitern geheim zu halten.
Er deutete an, es war aus finanzieller Verzweiflung. “Ich hatte keinen Zugang zu zusätzlichem Kapital und ich wurde zu einer schwierigen Entscheidung gezwungen: Soll ich mich aus dem Geschäft zurückziehen oder betrügen? Ich glaube, mein Ego war zu groß um mir ein Scheitern einzugestehen.“
Wasendorf gründete PFGBest vor 22 Jahren und führt es zusammen mit seinem Sohn Russell Wasendorf. Wasendorfs Aussagen über seine Aktionen deuten darauf hin, dass der Betrug weiter zurück ging als ursprünglich angenommen. Man ging zunächst nur von den letzten zwei Jahren aus.
Kritiker meinen, der Umfang und die Dauer des Betrugs spiegeln gravierende Mängel in der Industrie wider. In diesem Zusammenhang wurde auch der Skandal der MF Global Holdings genannt. Der Ausschuss hatte deswegen eine Reihe von Anhörungen in den vergangenen acht Monaten vorgenommen.