Wer den Silberpreis handeln möchte, kann das in Form von physischem Silber (Münzen und Barren), Edelmetallfonds oder Zertifikaten angehen. Jede dieser Varianten hat ihre eigenen Vorzüge, jedoch beeinflusst die Art der Anlage auch das Verhalten derjenigen Menschen, die den Silberpreis handeln. Münzsammler beispielsweise trennen sich nicht ohne Weiteres wegen der Preisschwankungen gleich von einer Münze, während Zertifikateanleger mit wenig Geld auf einen fallenden oder steigenden Silberpreis spekulieren können und dabei keinesfalls eine emotionale Bindung zu diesem Wertpapier eingehen – es ist eine Buchstaben- und Ziffernfolge im Computer, mehr nicht.
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Silberpreis physisch handeln
Bei physischem Silber unterscheiden die Menschen zwischen Münzen und Barren. Die Silberbarren ab 20 Gramm sind leicht aufzubewahren, haben nur einen geringen Ausgabeaufschlag und bieten sich daher als Investitionsinstrument durchaus an. Es wird die volle Mehrwertsteuer fällig, daher entscheiden sich private Anleger eher selten für Silberbarren (obgleich sie ja die Mehrwertsteuer beim Verkauf zurückerhalten). Große Silberbarren werden gegossen, kleinere gestanzt, die bekanntesten Hersteller sind Umicore aus Belgien mit dem deutschen Ableger Allgemeine Gold-/Silberscheideanstalt, Heraeus aus Deutschland, Pamp aus der Schweiz und die österreichische Umicore-Tochter Ögussa. Zwar können die Anleger schon sehr kleine Gewichte kaufen, hier fällt der Ausgabeaufschlag aber ungleich höher aus. Am ehesten lohnen sich Silberbarren wohl ab rund 250 Gramm (Preis im Oktober 2013: ab 166 Euro). Viele Anleger entscheiden sich für die sehr schönen Silbermünzen, die sich ebenfalls am ehesten als Bullionmünzen mit dem Gewicht einer Feinunze (31,10 Gramm) lohnen. Hier gibt es echte Klassiker wie den Wiener Philharmoniker in Silber (die erste Silbermünze mit dem Nennwert 1 €), Maple Leaf, Kookaburra, American Eagle oder China Panda. Der Kaufpreis von Silbermünzen liegt nahe am Spotpreis, die Münzen sind also durchaus eine lohnenswerte Geldanlage, deren Mehrwertsteuer bei Anlagemünzen nur sieben Prozent beträgt.
Fonds und Zertifikate auf den Silberpreis
Es gibt viele Edelmetall- und auch einige reine Silberfonds beziehungsweise Silber- und Weißmetallfonds (also zusätzlich Platin und Palladium). Fonds werden gemanagt und können sich für Anleger, die sehr langfristig denken, durchaus lohnen. Das Fondsmanagement überwacht die Performance, der Anleger kann also ruhig schlafen. Diese Anlagen verlangen gewöhnlich den Erwerb von Fondsanteilen in etwas höherem finanziellen Umfang, während manche Trader mit sehr wenig Geld und einem Online-Brokerkonto auf den Silberpreis wetten möchten. Das funktioniert mithilfe von Derivaten wie CFDs oder Knock-outs, die den Preis des Edelmetalls gehebelt abbilden und die ebenso wie eine physische Anlage oder Fondsanteile auch endlos laufen können. Hier sind Performances von mehreren Hundert Prozent möglich, wobei die Risiken hoch ausfallen. Anleger können grundsätzlich bei steigendem oder fallendem Silberpreis verdienen, so auf ein Ende August 2013 gekauftes Put-Zertifikat bis Mitte Oktober etwa 600 Prozent.
Den Silberpreis in alle Richtungen handeln!