Bretton

Mit “Bretton” ist das Bretton-Woods-System gemeint, durch das nach der Konferenz 1944 in Bretton Woods (US-Bundesstaat New Hampshire) die wichtigsten Staaten der Welt ihre Währungen in einem System fester Wechselkurse aneinander koppelten. Die Grundlage bildete die Golddeckung des US-Dollars, wodurch der Dollar gleichzeitig zur internationalen Leitwährung aufstieg.

In Bretton Woods wurde auch die Einrichtung des IWF und der Weltbank beschlossen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schuf Bretton die Voraussetzungen für den nachfolgenden Aufschwung der Weltwirtschaft, weil Wechselkursrisiken stark eingedämmt werden konnten. Zunächst 44 Staaten (die Konferenzteilnehmer) und später nahezu alle Währungen mit Ausnahme des RGW-Raumes (Ostblockstaaten) schlossen sich dem System an, das bis 1973 bestand. Dann gaben die USA die Bindung des Dollars an das Gold auf, innerhalb kurzer Zeit wurden die Wechselkurse freigegeben. Ursächlich dafür war das hohe Handelsbilanzdefizit der USA, die Golddeckung des Dollars wurde schon in den 1960er Jahren unrealistisch.

Als erste europäische Staaten stiegen Großbritannien und die Schweiz 1973 aus Bretton aus, noch im selben Jahr setzten die Teilnehmerländer das Bretton-Woods-Abkommen außer Kraft. Die Wechselkurse wurden danach in den meisten Staaten der Welt freigegeben, allerdings gingen die europäischen Länder schon ab 1979 mit dem Ecu zu Währungskorridoren über, die schließlich zum Euro führten.