Die Staatsanwaltschaft ermittelt momentan gegen den Insolventen Gründer des Schlecker Konzerns, Anton Schlecker. Mittlerweile sind alle Schlecker Märkte geschlossen worden.
Schlecker war einst der größte Drogeriediscounter in Europa und hat Im Januar Insolvenz angemeldet. Etwa 25.000 Mitarbeiter haben dadurch ihren Arbeitsplatz verloren. Alleine in Deutschland gab es über 5000 Filialen.
Eine mögliche Verurteilung des Firmengründers hätte weitreichende Folgen. Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart ermittelt wegen dem Verdacht auf Insolvenzverschleppung und Untreue. Auch 13 weitere Personen sind in diesem Zusammenhang ins Visier der Staatsanwaltschaft gekommen. Die Namen wurden bisher allerdings nicht bekannt gegeben.
Zur Beweisaufnahme wurde am Mittwoch eine Razzia der Polizei eingeleitet. Dabei durchsuchten die 160 Ermittler und 9 Staatsanwälte 18 Wohnungen in verschiedenen Bundesländern. Besonders die Firmenzentrale in Ehingen und Geschäftsräume in Osnabrück wurde dabei unter die Lupe genommen. Laut Staatsanwaltschaft hat sich bei der Vorprüfung der anfängliche Verdacht bestätigt. Razzien in diesem Umfang und ein Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen sind auch bei Insolvenzen eher unüblich. Auch bei der Arcandor Insolvenz im Jahre 2009 gab es diese Maßnahmen. Es bleibt abzuwarten was die Staatsanwaltschaft im Laufe der weiteren Ermittlungen herausfindet. Die Gesetzeslage sieht bei Insolvenzen wie folgt aus. Sobald ein Unternehmer bemerkt, dass sein Unternehmen Insolvent ist muss er sofort beim Amtsgericht einen Antrag einreichen. Geschieht dies nicht machen sich die Verantwortlichen strafbar.
Ein weiterer Verdacht der Staatsanwaltschaft beläuft sich auf Untreue. Seit einiger Zeit ist die Rede davon, dass Anton Schlecker Teile des Firmenvermögens vor der Insolvenz auf Familienmitglieder überschrieben haben könnte um diese zu retten.
Sollte es zu einer Verurteilung kommen drohen dem Firmengründer bis zu 5 Jahre Haft.